Er siegte für seine Heimat. Er half den Besiegten.
Nikolaj E. Bersarin, erster alliierter Stadtkommandant von Berlin, verunglückte tödlich am 16. Juni 1945 während einer Dienstfahrt mit dem Motorrad. Die Aufgaben des Stadtkommandanten übernahm er am 24. April, noch während in der Stadt heftige Kämpfe tobten, und sorgte von Beginn an in den bereits befreiten Gebieten dafür, dass die Zivilbevölkerung Lebensmittel erhielt und die öffentliche Ordnung hergestellt wurde. Arthur Werner, erster Oberbürgermeister von Berlin nach dem Krieg, würdigte Bersarin in einem Nachruf als eine Persönlichkeit, die sich »mit aufgeschlossenem Herzen« der Leiden, Sorgen und Nöte der Menschen in der ihm anvertrauten Stadt angenommen hatte. So ist Bersarin den Berlinerinnen und Berlinern für immer in Erinnerung geblieben. Die 1975 verliehene Ehrenbürgerschaft der Stadt Berlin wurde ihm 1992 zeitweilig mit Nichtübernahme in die gemeinsame Ehrenliste der vereinigten Stadt aberkannt. Einem Beschluss des Abgeordnetenhauses von Berlin aus dem Jahr 2000 folgend stellte der Berliner Senat Anfang 2003 die Ehrenbürgerwürde Bersarins wieder her. Diese Anerkennung ist ein konkreter Ausdruck der bleibenden Ehrung dieses sowjetischen Offiziers und Humanisten. Ein Fotoporträt von Bersarin gehört zur Galerie der Ehrenbürger im Abgeordnetenhaus von Berlin. Sein Name ist mit dem Bersarinplatz in Friedrichshain seit 1946 öffentlich präsent und seit dem 21. April 2005 heißt eine Brücke über die Wühle an der Landsberger Allee im Bezirk Marzahn-Hellersdorf Nikolaj-E.-Bersarin-Brücke. Einheiten der von Bersarin kommandierten 5.Stoßarmee erreichten hier vor 60 Jahren als erste die Berliner Stadtgrenze. In der Petersburger Straße 86-90 am Bersarinplatz und in Alt-Friedrichsfelde 1 befinden sich Gedenktafeln. Am 16. Juni 2020 erinnert der Bezirk Lichtenberg mit der Einweihung einer Gedenktafel an Nikolai Bersarin, den ersten sowjetischen Stadtkommandanten Berlins nach Kriegende in Berlin Friedrichsfelde an der Kreuzung Alfred-Kowalke-Straße/ Am Tierpark. Die Gedenktafel wird um 12:00 Uhr enthüllt. Bei Teilnahme an der Veranstaltung beachten Sie bitte die Einhaltung der geltenden Abstands- und Hygienevorschriften.
Bitte lesen Sie hierzu auch den Text auf unserer Seite in der Rubrik Themen: 50 Jahre Moskauer Vertrag
10. Juni 1945 – Gründung der Besatzungstruppen/ GSSD / Westgruppe der Truppen in Deutschland9/6/2020
Vor 75 Jahren bildeten die Siegermächte im Geiste der alliierten Vereinbarungen der Antihitlerkoalition auf der Konferenz von Jalta (4. bis 11. Februar 1945) in den vier Besatzungszonen Deutschlands die britische, französische, sowjetische und US-Militärregierung. Die nach der Kapitulation der deutschen Wehrmacht gegenüber den alliierten Streitkräften verbliebenen Truppen der Alliierten wurden den jeweiligen Oberbefehlshabern als Besatzungstruppen unterstellt. Im Osten Deutschlands vereinigte Marschall Shukow unter seinem Kommando Truppen der 1. und der 2. Belorussischen Front sowie der 16. Luftarmee der Roten Armee zur Gruppe der sowjetischen Besatzungstruppen (GOSOVG). Damit beginnt die Geschichte der „GSSD“, die gebräuchlichste Abkürzung für die „Gruppe“, die erst 1954 in „Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland" (GSSD) und 1989 letztendlich in „Westgruppen der Truppen“ (WGT) umbenannt wurde. In den neunundvierzig Jahren bis zu ihrem Abzug im Jahr 1994 haben die sowjetischen/russischen Truppen ihren Beitrag dafür geleistet, Frieden und Stabilität in Europa zu sichern. In all den Jahren ihres Bestehens haben in die Gruppe der Streitkräfte in Deutschland mehr als 8 Millionen 500 Tausend Soldaten der sowjetischen und russischen Armee gedient. Wir gratulieren den Veteranen der GOSOVG, GSSD, WGT und ihren Familienangehörigen, die im Juni 2020 den 75. Jahrestag der Gründung der „Gruppe“ begehen! Nur elf Tage nach der bedingungslosen Kapitulation des Oberkommando der deutschen Wehrmacht vor den Vertretern der vier Alliierten im großen Saal des Offizierskasinos der Wehrmachtspionierschule in Berlin-Karlshorst führte der sowjetische Militärkommandant Generaloberst Nikolai E. Bersarin den ersten Berliner Nachkriegsmagistrat feierlich in sein Amt ein.
Bereits am 17. Mai 1945 wurde nach zahlreichen Besprechungen zwischen den Vertretern der Roten Armee und verschiedenen gesellschaftlicher Kräfte der Stadt Berlin unter Leitung des parteilosen Dr. Arthur Werner (* 15. April 1877; † 27. Juli 1967) als Oberbürgermeister eine Stadtverwaltung gebildet. Der Verwaltung gehörten vier Stellvertreter des Oberbürgermeisters und die Stadträte für 15 Fachabteilungen an. Dier „Berliner Zeitung“ berichtete über die Einführung des neuen Magistrats im Gebäude der Feuersozietät in der Parochialstraße am 21. Mai 1945 und druckte auch die Rede von Bersarin ab. Darin erinnerte er vor etwa 300 Teilnehmern an das Leid seiner Landsleute: „Ich habe während meines ganzen Lebens nichts gesehen, was dem ähnlich war, als die deutschen Offiziere und Soldaten wie Bestien gegen die friedliche Bevölkerung vorgingen. Alle Zerstörungen, die Sie in Deutschland haben, sind Kleinigkeiten, gemessen an den Zerstörungen, die wir erfahren haben.“ Bersarin versicherte den Berlinern aber auch der Hilfe der Sowjetregierung und forderte die die gesamte Bevölkerung auf „dem Oberbürgermeister, seinen Stellvertretern, der Stadtverwaltung und mir dabei zu helfen, das normale Leben der Stadt wiederherzustellen.“ Wir zitieren aus dem Antwortbrief eines unserer russischen Partner auf das Glückwunschreiben unseres Arbeitskreises zum 9. Mai, dem ehemaligen Kommandeur einer Einheit der sowjetischen Truppen in Krampnitz bei Potsdam, Generalmajor Alexander Wladimirow, heute noch aktiv im Kollegium der Militärexperten Russlands: „Wir, die Veteranen der Sowjetarmee und die Söhne der Soldaten der Roten Armee, die den Faschismus besiegten und Völker Europas befreiten, heutzutage Vertreter des Kollegiums der Militärexperten Russlands und Mitglieder der Kadettenbewegung Russlands begrüßen mit großem Mitgefühl die Mitglieder der Gruppe “8. Mai” des Bundesverbandes Deutscher West-Ost-Gesellschaften. […] Wir glauben, dass 75 Jahre Frieden zwischen Russland und Deutschland zum 100. Jahrestag und dann zu Jahrhunderten friedlicher und freundschaftlicher Beziehungen und Zusammenarbeit führen werden. Dafür muss die Jugend unserer Länder in den nächsten 25 Jahren unter den neuen Bedingungen des Überlebens und der Entwicklung der gesamten planetarischen Zivilisation hart arbeiten. Wir unterstützen Ihre Schlussfolgerung, dass die wertvolle Erreichung eines dauerhaften Friedens weitere gemeinsame und freundschaftliche Anstrengungen erfordert. Besonders bei der Umsetzung wichtiger gemeinsamer Projekte. Kein Coronavirus kann die Bewegung unserer Herzen und Nationen in Richtung unserer Freundschaft und Zusammenarbeit aufhalten. Übermitteln Sie bitte unsere Grüße und herzlichen Wünsche für Gesundheit und Wohlstand an alle deutschen Freunde und Kollegen, die ihre Energie zur Stärkung des Friedens und der russisch-deutschen Zusammenarbeit nicht sparen. Immer zusammen! Mit Dankbarkeit für die Freundschaft und mit großem Respekt und Liebe zu Ihnen und Ihren Kollegen Habe die Ehre! Alexander Wladimirow“ Die Journalistin und Schriftstellerin Daniela Dahn erlaubt in ihrer Antwort auf eine Bitte des Arbeitskreises ihre Gedanken zum Aufruf „Nie wieder Krieg- Erinnerungen bewahren und Zukunft gestalten“ zu äußern, die Wiedergabe ihres Beitrages in der Wochenzeitung „der Freitag“, Ausgabe19/2020. Wir danken der Autorin! Der Freitag ist eine Wochenzeitung, die für mutigen und unabhängigen Journalismus steht. Der Befreiung ausgesetzt. Kriegsende. Ist den Deutschen der Faschismus am 8. Mai 1945 nur weggenommen worden?
Einst bildeten die UdSSR und die Westalliierten eine Art antifaschistische Wertegemeinschaft – im Krieg, in der Moskauer Deklaration von 1943, wie auch im Londoner Statut, der Rechtsgrundlage für die Nürnberger Prozesse. Nachdem die Deutschen es selbst nicht geschafft haben, sind sie vor 75 Jahren von außen vom Faschismus befreit worden. Die Hauptlast trug die Rote Armee, was in bun-desdeutschen Medien und Schulbüchern lange unerwähnt blieb. Allein in der Schlacht um Berlin haben 73.000 Rotarmisten ihr Leben verloren. Junge Kerle und hohe Generäle, auch Frauen. Doch von Ideologie zu befreien, ist noch schwerer. Auch wenn der deutsche Angriff auf die Sowjetvölker mehr als doppelt so viele Menschenleben ausgelöscht hat wie im übrigen Europa – der völkische Geist, antisemitische und antislawische Einstellungen sind bis heute teilweise tief verwurzelt. Die Deutschen sind vom Faschismus nicht befreit worden, sagten mir nach der Wende jüdische Freunde, er ist ihnen nur weggenommen worden. Das Wegnehmen lief im russisch besetzten Osten Deutschlands drastischer. Hier hatte in hoher Regierungsverantwortung kein Nazi eine Chance, es wurden doppelt so viele Kriegsverbrecher verurteilt wie im Westen, obwohl sich dahin die meisten geflüchtet hatten. Der besonders NS-verbundene ostelbische Landadel und die zu Diensten gewesenen Banken und Großindustrien wurden enteignet. Die Geschichtsbücher waren vom ersten Tag an konsequent antifaschistisch. Offensichtlich belastete Lehrer wurden gegen eine ganze Generation von „Neulehrern“ ausgetauscht. Die übrigen Mitläufer oder kleinen, in Ausnahmen auch mittleren NS-Funktionäre hatten unter dem Schutzschirm des Antifaschismus unausgesprochen, aber überprüfbar zu versprechen, nie wieder auf die faschistischen Verirrungen zurückzukommen. Damit konnten sie leben, viele hatten Schlimmeres erwartet. Andere Verordnungen sind weniger widerspruchslos hingenommen worden. Die Volkskammer beschloss schon 1950, den 8. Mai als „Tag der Befreiung“ in der DDR zum gesetzlichen Feiertag zu erklären. In der BRD brauchte es bekanntlich weitere 35 Jahre, bis ein Richard von Weizsäcker in seiner berühmten Bundestagsrede diese Lesart empfahl. Gar einen Feiertag vorzuschlagen, lag jenseits von allem Denk- und Wünschbaren. Selbst wenn die 39. UN-Vollversammlung 1985 gleichzeitig, zum 40. Jahrestag des Kriegsendes, auf Vorschlag der DDR, den 8. und 9. Mai zu Ehrentagen des Sieges über Nazismus und Faschismus im Zweiten Weltkrieg und des Kampfes gegen neofaschistische Erscheinungen erklärt hat. Für einen solchen Ehrentag hätte die staatliche Traditionspflege erstmalig in der Bundesrepublik mit allen NS-Hinterlassenschaften brechen müssen – was sie bis heute nicht getan hat. Dafür sorgte schon der „totalitäre Antikommunismus“, den Günter Gaus seinen Landsleuten oft bescheinigte. Der Antibolschewismus war mit Beginn des Kalten Krieges Staatsdoktrin, gerade durch den McCarthyismus der USA. In Westdeutschland war er das, was man nicht nur ungestraft, sondern mit breitem Konsens aus dem Faschismus übernehmen durfte. Im Lichte der Bedrohungsszenarien des Kalten Krieges wurde 1949 die NATO gegründet, mit dem einzigen Ziel, den Kommunismus zu bekämpfen. Bundesdeutsche Schulbücher der 1950er und 1960er Jahre verbreiteten Furcht und Schrecken vor dem aggressiven russischen Bären, aber nahmen sich auch die angloamerikanischen Sieger vor. So wird im Geschichtlichen Unterrichtswerk für die Oberstufe (Blutenburg-Verlag, München 1954) den Westmächten vorgeworfen, dass sie den Faschismus, nicht die Sowjetunion als „immer gefährlicher werdenden Störungsfaktor, der national-slawistische und international-kommunistische Ziele verfocht“, bekämpften. Stattdessen hätten sich Churchill und Roosevelt 1943 in Casablanca auf die bedingungslose Kapitulation Deutschlands geeinigt. „Noch entmutigender für jeden deutschen Vaterlandsfreund“ war in dem Geschichtsbuch der Morgenthau-Plan, der die „völlige Vernichtung der deutschen Industrie“ nach 1945 vorsah. Damit sei „aus dem Hitler-Krieg wie von selbst ein deutscher nationaler Verteidigungskampf“ geworden. So also schrieb man einen Raub- und Vernichtungskrieg wie von selbst in Verteidigung um. Diese Geschichtsschreibung wird im Grundriss der Geschichte für die Höheren Schulen (Ernst Klett Verlag, Stuttgart 1964) fortgesetzt. Dort wird der Sowjetunion, als habe es den Zweiten Weltkrieg und all die Verbrechen von Wehrmacht und SS nie gegeben, ein „argwöhnisches Sicherheitsbedürf-nis“ angelastet. Das habe dazu geführt, dass die UdSSR – „trotz radikaler Abrüstung der Westmächte (so, so D.D.) – bereits 1945 ein riesiges Rüstungsprogramm in Angriff nahm“. (Wenn das sofort nach Kriegsende möglich war, waren die Verheerungen vor allem in Belarus, Russland und der Ukraine wohl nicht so schlimm.) In den ersten Nachkriegsjahren zeichnete sich dann laut Lehrbuch „der globale Sieg der Weltrevolution drohend ab“. Und diese würde dem Faschismus in nichts nachstehen! In ihrem empfehlenswerten Buch Von den Deutschen lernen schreibt Susan Neiman: „Je übler die Bolschewiki heute erscheinen, desto besser sehen die Nazis im Rückblick aus. Wenn Faschismus und Kommunismus dasselbe sind, haben Vater und Großvater nicht doch das Böse bekämpft?“ Nach 1989 war das einstige Feindbild plötzlich abhandengekommen. Doch die Chance für ein ge-meinsames Sicherheitssystem von Lissabon bis Wladiwostok wurde vertan. Der sang- und klanglose Abgang des Warschauer Pakts hat nicht den ewigen Frieden gebracht. Seit sich keine feindlichen Blöcke mehr gegenüberstehen, sind die Rüstungsausgaben weltweit um 80 Prozent gestiegen, der Krieg ist als Instrument der Politik zurückgekehrt. Doch keine einzige „humanitäre Intervention“ hat Humanität gebracht. Dafür beträgt der Gewinn des internationalen Waffenhandels so viel wie das Einkommen der halben Weltbevölkerung. Zumindest diese Hälfte ist sicher dagegen – aber welchen Einfluss hat sie? Am 8. Mai 2015 erlebten wir, wie sich die Bundesregierung wegen Putins trickreicher Zurücknahme der Krim, die die Rote Armee 1944 von der Wehrmacht zurückerobert und Chruschtschow der Ukraine später schlicht geschenkt hatte, nicht nur um den symbolischen Dank drückte, sondern Sanktionen und Boykott auch noch mit pädagogischem Eifer präsentierte: Benehmt euch gefälligst so, dass ihr unsere Wertschätzung verdient. Dass „den Deutschen die Erfahrung der schuldbeladenen Vergangenheit nicht verloren gehen dürfe“, wie Bundespräsident Steinmeier forderte, musste bezweifelt werden. Zum 75. Jahrestag der Befreiung werden die Gedenkfeiern nun ins Virtuelle verlegt. Aus Sicherheits-gründen. Kurz zuvor hatte noch das größte NATO-Manöver der letzten Jahrzehnte begonnen, das massenhaft Waffen und Soldaten einflog, gegen jegliche Bedrohung. „Defender“ bedeutete, mehrere Tausend Kilometer an die russische Grenze zu rollen, um dort abzuschrecken. Ein Marsch von 28 Staaten gen Osten – was für eine überflüssige Drohgebärde, welch verheerender Beitrag zu Klimakatastrophe und Ressourcenverschwendung. Über eine Billion Dollar gibt die NATO jährlich für Rüstung und solchen Unfug aus – „hirntot“ hieß die Diagnose von Präsident Macron, „eine verbliebene Institution des Kalten Krieges, im Denken und im Herzen“, die von Russlands Außenminister Lawrow. Plötzlich tauchte ein unsichtbarer Feind auf, der unter jedem Radar hindurchflog, sich von nichts abschrecken ließ und das öffentliche Leben auf dem Globus lahmlegte. Schwer bewaffnete Soldaten traten kleinlaut die Heimreise an. Kriegsschiffe drehten unverrichteter Dinge auf dem Atlantik um. Blamabler ließ sich ein falsches Konzept von Sicherheit nicht vorführen. Das Leben auf dem Globus ist wahrlich von anderen Gefahren bedroht als von Russland, nämlich von Pandemien, Klimaverheerung, Armut, Bürgerkriegen, Fluchtbewegungen, auch Flucht in Faschismus. Wir sollten nicht darauf hoffen, wieder mit dem Preis von Abermillionen Toten befreit zu werden. Sicherheit, also Leben in Frieden, betrifft alle so existenziell, dass man sie nicht den Politikern oder gar Militärs überlassen kann. „Die größte Bedrohung für die Sicherheit ist das politische Establish-ment“, warnte UN-Generalsekretär Guterres auf der Münchner Sicherheitskonferenz. Es geht nicht darum, Krieg zu gewinnen. Der Friede muss gewonnen werden. Geschrieben von Daniela Dahn Der im BDWO e.V. aktive Verein „Brandenburgische Freundschaftsgesellschaft e.V.“ ist in mehreren Städten (Mit-) Organisator der jährlichen Gedenkveranstaltungen zum Tag der Befreiung vom Hitlerfaschismus und beteiligt sich an den offiziellen Ehrungen der Stadt Potsdam. Gemeinsam mit dem Verein „Semljaki“ hatte die „Brandenburgische Freundschaftsgesellschaft“ zu individuellem stillem Gedenken am 8.Mai 2020 in der Zeit von 10 bis 18 Uhr aufgerufen. Als der Ministerpräsident und andere Persönlichkeiten um 15 Uhr kamen, waren zu dieser Zeit über 100 Gedenkende anwesend. Brandenburgs Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke, Brandenburgs Landtagspräsidentin Prof. Dr. Ulrike Liedtke, der Botschafter der Russischen Föderation Sergej Netschajew, der Botschafter der Republik Belarus Denis Sidorenko und viele andere legten auf dem sowjetischem Ehrenfriedhof in Potsdam Kränze und Blumen nieder. Es herrschte eine heitere Stimmung bei angeregten Gesprächen und schönstem Wetter. Auch in Kleinmachnow, in Stahnsdorf/Güterfelde, Ruhlsdorf, Teltow, in Templin und anderen Orten fanden würdige Veranstaltungen zu Ehren des 75. Jahrestages der Befreiung statt. . Es sind keine touristischen Attraktionen die regelmäßig besucht werden. Aber sie sind in jeder Himmelsrichtung die nach Berlin führt zu finden und geben einen Einblick in die Geschichte des Endes des Zweiten Weltkrieges.
Das Mahnmal „Kinder für Kinder“ das sich am Eingang des europäischen Kunstprojektes „Steine ohne Grenzen“ befindet, erinnert an Kinder von Zwangsarbeiterinnen, die infolge von mangelnder Ernährung und Infekten frühzeitig verstorben sind. Schüler der Grundschule am Sandhaus und der Hufelandschule in Berlin Buch haben die Vornamen der Kinder mit ihrer Handschrift aufgezeichnet. An der Südseite der Grünanlage auf dem Ostseeplatz liegt ein aus der Eiszeit stammender Findling. Er wurde zum 40. Jahrestag der Befreiung 1985 mit einer Platte versehen, die an den Vormarsch der Roten Armee Ende April 1945 erinnert. Das Relief aus Bronze ist mit dem Kopf eines Rotarmisten versehen und trägt die Inschrift 1941 und 1945. Die Küstriner Straße befindet sich in Alt-Hohenschönhausen. Es waren Angehörige der von Marschall Schukow befehligten 1. Belorussischen Front die am 22. April bei Gefechten hier ihre erste Ruhestätte gefunden haben. Später wurden sie in andere Grabstätten umgebettet. Das heutige Relief setzt sich aus etwa 10 Teilen zusammen und zeigt Soldaten und wohl einzigartig, eine nach außen schreitender Frau. Die Tafeln an den Seiten tragen die Inschriften in deutscher und russischer Sprache „Ewiger Ruhm den Helden der Sowjetarmee.“ Der Gedanke einer „Straße der sowjetischen Ehrenmale“ in Europa der mir an diesem Tag kam, ist verbunden mit dem Gedanken an Frieden und Völkerverständnis. Brigitte Großmann Unsere Organisationen arbeiten seit Jahrzehnten mit zivilgesellschaftlichen Partnern in der Russischen Föderation und den Ländern der ehemaligen Sowjetunion zusammen. Gemeinsam konnten wir in den vergangenen Jahren, auch dank der großzügigen Unterstützung durch die Regierungen, besonders Russlands und Deutschlands, nachhaltig zur Versöhnung und Partnerschaft zwischen unseren Völkern beitragen. Wir sind überzeugt, dass es in Zeiten wie diesen wichtig ist, die Erinnerung an unsere gemeinsame, leidvolle Geschichte lebendig und das Gedächtnis daran wachzuhalten. Im Wissen um die Millionen Toten, die die Völker der ehemaligen Sowjetunion bis heute betrauern, appellieren wir an die Zivilgesellschaft, an die Bürger*innen und die politisch Verantwortlichen, hier und heute innezuhalten für ein individuelles, stilles Gedenken an den alliierten Gedenkstätten, auf Soldatenfriedhöfen und anderen Orten der Erinnerung. Wir hoffen, dass unser stilles Gedenken und tiefempfundenes Mitgefühl mit den Menschen in der Russischen Föderation an diesem denkwürdigen Tag versöhnen hilft. Deutlich vernehmbar und aufrichtig gilt heute unser Gruß allen auf dem Gebiet der einstigen Sowjetunion und in anderen Ländern lebenden Familien, deren Angehörige in diesem schrecklichen Krieg Elend und Tod erleiden mussten. Zum 75. Mal jährt sich am 8. Mai der Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus durch die alliierten Truppen, am 9. Mai begeht das russische Volk den Tag des Sieges über den Faschismus in Deutschland und in Europa. 75 Jahre Frieden – setzen wir als Wegbereiter für ein freundschaftliches Miteinander zwischen Russen und Deutschen das Vermächtnis fort. Auf allen Gebieten des Lebens können wir gemeinsam viel erreichen. Nutzen wir die Chance! Im Namen:
V.i.S.d.P. : Deutsch – Russische Freundschaftsgesellschaft in Thüringen e.V. (Deutschland)
c/o Dr. Martin Kummer 98527 Suhl Rückertstraße 8 ,dr.kummer@gmx.de ,+491727771835, (2020-05-04) Наши организации десятилетиями сотрудничают с партнерами по гражданскому обществу в Российской Федерации и странах бывшего Советского Союза. На протяжении нескольких лет мы вместе, при серьёзной поддержке со стороны правительств, особенно России и Германии,смогли устойчиво способствовать примирению и партнерству между нашими народами. Мы убеждены, что в такие моменты важно чтить память о трагических событиях того времени и хранить в памяти нашу многострадальную историю. Зная о миллионах погибших, которых оплакивают народы бывшего Советского Союза, мы обращаемся к гражданскому обществу, гражданам и политикам и хотим почтить здесь и сейчасминутой молчания на союзных мемориалах, на солдатских кладбищах и других местах памяти всех ушедших. Мы надеемся, что наша минута молчания и глубокое сострадание помогут примириться с народом Российской Федерации в этот памятный день. Глубоко и искренне наше приветствие относится сегодня ко всем семьям, живущим на территории бывшего Советского Союза и в других странах, чьи родственники должны были страдать и умирать в этой страшной войне. 8 мая исполнится 75-летняя годовщина освобождения от нацизма союзными войсками и 9 мая русский народ отмечает день победы над фашизмом в Германии и Европе. 75 лет мира – мы продолжаем наследие как первопроходцы для дружеского общения между русскими и немцами. Во всех областях жизни мы можем достичь многого вместе. Давайте воспользуемся этим шансом! От лица:
Ответственный в соответствии с законом о прессе: Германо-Российское общество дружбы в Тюрингии (Германия)
по адресу: Д-р Мартин Куммер, 98527 Зуль, Рюккерштрассе 8 , dr.kummer@gmx.de , +491727771835, (2020-05-04) |
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