Alljährlich versammeln sich am 16. Juni Bürgerinnen und Bürger zum Gedenken an den Berliner Ehrenbürger Nikolai Bersarin an der ihm zu Ehren gepflanzten Birke. Vor 74 Jahren im Jahr 1945 kam Generaloberst Nikolai Bersarin bei einem Verkehrsunfall ums Leben. Er war am Ende des Kriegs der erste sowjetische Stadtkommandant von Berlin. Auf seinen Schultern lastete ab Ende April 1945 die Verantwortung für die ganze Stadt, für das Leben und Überleben ihrer Einwohner. Frau Brigitte Großmann und der Botschaftsrat der Russischen Föderation, Herr Vadim Danilin erinnerten an die Leistungen Bersarins für die Berliner und ihre Stadt in schwersten Zeiten und knüpften daran die Hoffnung auf Fortsetzung und Verbesserung der jahrzehntelangen Beziehungen zwischen Deutschen und Russen im Geiste der Völkerverständigung. An der Veranstaltung nahmen Vertreter zahlreicher Organisationen und der Abgeordnete im Abgeordnetenhaus von Berlin Sebastian Schlüsselburg (Die Linke) teil. Dr. Lutz Prieß Es war das stärkste Truppenkontingent, das die Sowjetunion außerhalb ihrer Grenzen seit dem 29. Mai 1945 auf deutschem Boden stationiert hat. Am 11. Juni 2014 wurde diese Militärpräsenz in Wünsdorf (Teltow-Fläming) beendet. Der Veranstalter, die Bücher und Bunkerstadt Wünsdorf gedachte mit mehr als 140 Bürgern in einer Feierstunde des Abzuges der Streitkräfte Russlands aus dem vereinten Deutschland vor 25. Jahren. Der Ministerpräsident des Landes Brandenburg, Herr Dr. Dietmar Woidke, erinnerte in seiner Ansprache an die zahlreichen Standorte der Stationierung und auf die mehr als 50 Ehrendenkmäler gefallener Soldaten im Land Brandenburg deren Schicksal nicht vergessen werden darf. „Die ganze Geschichte zu erzählen, bedeutet im starken Maß darüber nachzudenken, warum sie hier waren und warum wir sie verabschiedet haben“ mahnte der Ministerpräsident. Als eine „Art Zäsur für seine Landsleute“ bezeichnete der Außerordentliche und Bevollmächtigte Botschafter der Russischen Föderation Sergej Netschajew den Truppenabzug und wies auf die Bedeutung des strategischen Gleichgewichts in der Zeit des kalten Krieges hin. In den Jahren der Besatzung und Stationierung sind auch viele Bekanntschaften und Kontakte zwischen den Bürgern beider Länder entstanden, die bis heute gepflegt werden. Offensichtlich hat die Anwesenheit der Roten Armee im Osten Deutschlands und die vertrauensvolle Zusammenarbeit während des Abzuges sowie die „Öffnung“ der Kasernen für die Bürger doch mehr Spuren hinterlassen als bisher angenommen. Das bekräftigte auch Generaloberst Terentjew, der am 9. September 1994 mit einem Nachkommando der WGT als „letzter Soldat“ deutschen Boden verlassen hat und die mehr als 8.300.000 Angehörigen des Veteranenverbandes der Westgruppe als Freunde des deutschen Volkes bezeichnet. Die Mitglieder der AG 8. Mai des Vereins „Berliner Freunde der Völker Russlands e.V. werden den Veteranen im September 2019 gute Gastgeber sein und die freundschaftlichen Kontakte vertiefen. Brigitte Großmann |
Archiv
August 2024
|
BDWO e.V. © 2019