Nur elf Tage nach der bedingungslosen Kapitulation des Oberkommando der deutschen Wehrmacht vor den Vertretern der vier Alliierten im großen Saal des Offizierskasinos der Wehrmachtspionierschule in Berlin-Karlshorst führte der sowjetische Militärkommandant Generaloberst Nikolai E. Bersarin den ersten Berliner Nachkriegsmagistrat feierlich in sein Amt ein.
Bereits am 17. Mai 1945 wurde nach zahlreichen Besprechungen zwischen den Vertretern der Roten Armee und verschiedenen gesellschaftlicher Kräfte der Stadt Berlin unter Leitung des parteilosen Dr. Arthur Werner (* 15. April 1877; † 27. Juli 1967) als Oberbürgermeister eine Stadtverwaltung gebildet. Der Verwaltung gehörten vier Stellvertreter des Oberbürgermeisters und die Stadträte für 15 Fachabteilungen an. Dier „Berliner Zeitung“ berichtete über die Einführung des neuen Magistrats im Gebäude der Feuersozietät in der Parochialstraße am 21. Mai 1945 und druckte auch die Rede von Bersarin ab. Darin erinnerte er vor etwa 300 Teilnehmern an das Leid seiner Landsleute: „Ich habe während meines ganzen Lebens nichts gesehen, was dem ähnlich war, als die deutschen Offiziere und Soldaten wie Bestien gegen die friedliche Bevölkerung vorgingen. Alle Zerstörungen, die Sie in Deutschland haben, sind Kleinigkeiten, gemessen an den Zerstörungen, die wir erfahren haben.“ Bersarin versicherte den Berlinern aber auch der Hilfe der Sowjetregierung und forderte die die gesamte Bevölkerung auf „dem Oberbürgermeister, seinen Stellvertretern, der Stadtverwaltung und mir dabei zu helfen, das normale Leben der Stadt wiederherzustellen.“ Kommentare sind geschlossen.
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