Am 22. Juni 1941 überfiel das faschistische Deutschland die Sowjetunion. Wer waren die Opfer der NS- Gewaltherrschaft? Wie gedenken wir? Damit beschäftigten sich die Schüler:innen des Lessing-Gymnasiums im Stadtteil Wedding des Berliner Bezirks Mitte im Rahmen eines Projektes des 80. Jahrestages des Überfalls auf die Sowjetunion, das durch den Arbeitskreis 8.Mai des BDWO unterstützt wurde. In Audio-Dateien berichten die Jugendlichen über den Vernichtungskrieg der Wehrmacht und nachfolgender SS Verbände gegen die Völker der Sowjetunion, über verbrannte Dörfer, über die grausame Hungerpolitik der faschistischen Armee in den eroberten Gebieten, über die verzweifelte Lage von Zwangsarbeitern und Kriegesgefangenen. An sie und ihre Leiden wird in diesem Projekt erinnert. Die Erzählungen werden von den Schülern aus der Sicht der Betroffenen geschildert und stützen sich auf Zeitzeugen-Interviews und Foren der Oral History. Die Podcasts dienen der Erinnerung an die Gräuel und Verbrechen des Krieges und sind als Friedensbotschaft der gegenwärtigen Kriege aktueller denn je. Podcast 1: Bitte weiterhören in der Rubrik : GEDENKEN Der 8. Mai ist ein Tag des Friedens! Er beendete vor 77 Jahren den Krieg in Europa und befreite uns von einem barbarischen System der Gewaltherrschaft. Am 8. Mai 2022 legten auch Mitglieder und Sympathisanten des Arbeitskreises 8.Mai am sowjetischen Ehrenmal in Ahrensfelde/Landkreis Barnim Blumen und Kränze nieder. Wir gedenken der Befreiung Europas und Deutschlands durch die Soldaten der Roten Armee und die Alliierten, die ihr Leben im Kampf gegen die Nazibarbarei gaben und in deutscher Erde ihre letzte Ruhestätte fanden. Die sowjetischen Denkmäler sind Erinnerungs- und Lernorte und mahnen zum Frieden. Christina Emmrich, Brigitte Großmann Erklärung des Bundesverband Deutscher West-Ost-Gesellschaften e.V. (BDWO) zu den schrecklichen und beschämenden Angriffen Russlands auf die Ukraine und warum es gerade jetzt der Völkerverständigung bedarf. Der Überfall Russlands auf die Ukraine und die Anwendung militärischer Gewalt kann durch nichts gerechtfertigt werden. Wir fordern Präsident Putin und die russische Regierung auf, den Angriffskrieg auf die Ukraine unverzüglich einzustellen. Eine sofortige Waffenruhe ist das Gebot der Stunde. Die Völker der Ukraine, Belarus und Russlands, sowie der anderen Staaten der ehemaligen Sowjetunion, haben uns, das Volk der Deutschen, gemeinsam unter Einsatz hoher Verluste vom Faschismus befreit. Ihnen gelten unsere Solidarität und Freundschaft. Jeden Versuch, zwischen unseren Völkern einen Keil zu treiben, weisen wir entschieden zurück. Dazu zählen alle Versuche, Zwietracht und Hass zwischen den Menschen dieser Völker zu säen. Unsere Verbandsarbeit ist dem Frieden und der Völkerverständigung verpflichtet. Sie zeichnet sich durch aktives Zuhören und gegenseitigem Raum für Verständnis und Akzeptanz aus. Durch die aktuellen Entwicklungen sehen wir unsere teils jahrzehntelangen Bemühungen untergraben und gefährdet. Die Grauen der beiden Weltkriege haben uns auf viele Weisen geprägt. Wir sagen „NEIN“ zum Krieg! Gerade jetzt geht es um Begegnungen, um den gleichberechtigten und fortwährenden Dialog, sowie das Akzeptieren anderer Sichtweisen. Daher sind Städtepartnerschaften, zivilgesellschaftliche Initiativen, Kultur-, Jugend-, Bildungs- und Sozialprojekte sowie medizinisch-humanitäre Hilfen zu bewahren und auszubauen. Es sind diese Brücken, die alle Seiten zur Aufrechterhaltung des Friedens und der Völkerfreundschaft verpflichten. Gewalt, Not und Armut schwächen. Wir brauchen vielmehr Perspektive, Gemeinsinn und Gerechtigkeit und müssen zudem jederzeit in der Lage sein, unsere Meinung frei zu äußern und sie im Austausch der Argumente anbringen zu können. Wer jedoch eigene Sichtweise gewaltsam anderen aufzwingt, vergreift sich nicht zuletzt an unserer Zukunft, nämlich unseren Kindern und deren Kindern. Die sich daraus entwickelnde gefährliche Spirale von weiterer Gewalt, Aufrüstung, Sanktionen und Spaltungen schaden uns allen auf Jahrzehnte. Wir rufen alle Seiten auf, wieder das Gemeinsame nach vorne zu stellen. Der BDWO und seine Mitgliedsvereine sind solidarisch mit den Opfern der Gewalt. Wir bleiben mit unseren Freunden in den Partnerländern verbunden und werden gerade in diesen schwierigen Zeiten die gemeinsame Arbeit miteinander im Dialog fortsetzen. Berlin, 01.03.2022 Der BDWO ist der bundesweite Zusammenschluss von mehr als 70 Vereinigungen und Initiativen und setzt sich für die Völkerverständigung zwischen der Bundesrepublik Deutschland und den Staaten auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion ein. Уважаемые друзя! Примите самые искренние поздравления с наступающим Новым 2022 годом! В уходящем 2021 году успешно реализовали совместные проекты. С уверенностью смотрим в будущее! От всей души желаем всем в Новом году крепкого здоровья, мира, добра и счастья! Бриджитт Гроссманн, д-р Лутц Прис пресс-секретарь рабочей группы 8 мая Федеральный союз немецких обществ Запад - Восток Die Veteranenvereinigung der Streitkräfte in Deutschland, verteten durch ihren Präsidenten Generaloberst Anton W. Terentjew, übersandte folgende Güße
![]() An diesem Tag gedenken die Bürgerinnen und Bürger Russlands all jenen Soldaten, die ihr Heimatland verteidigt haben und unbekannt in Kriegsgräbern, auch fern ihrer Heimat, ruhen. Vertreter der deutschen Zivilgesellschaft beteiligen sich daran, die 1945 im Kampf um die Befreiung Berlins von der faschistischen Herrschaft gefallenen Rotarmisten in der Erinnerung der Menschen und der Stadt lebendig zu halten.
Auch wenn es gegenwärtig aufgrund der Pandemie keine persönlichen Kontakte gibt,
ist der Arbeitskreis 8.Mai im regen Austausch mit Lehrern und Schülern des Pavlovsker Gymnasiums Nr. 209 in St. Petersburg. Als Reaktion auf unsere Glückwünsche zum Tag der Einheit des Volkes in Russland am 4. November 2021 erreichte uns folgende Nachricht: Дорогие друзья! Большое спасибо за ваше внимание и тёплые слова! Зачитал ваше обращение перед педагогическим коллективом. Сил, здоровья, радости и любви! Спасибо за вашу дружбу и сохранение исторической памяти! С глубочайшим уважением и благодарностью, Дмитрий Ефимов. Liebe Freunde, vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und netten Worte. Ich habe Ihren Appell dem Pädagogenkollektiv vorgetragen. Ich wünsche Ihnen Kraft, Gesundheit, Freude und Liebe! Vielen Dank für Ihre Freundschaft und Bewahrung des historischen Gedächtnisses. In tiefstem Respekt und Dankbarkeit Dmitry Jefimow (Direktor des Gymnasiums) Zehn Wochen nach dem heimtückischen Überfall Hitlerdeutschlands auf die Sowjetunion begannen deutsche Truppen, das fast vollständig eingeschlossenen LENINGRAD, heute St. Petersburg, auszuhungern. Damit setzte Anfang September 1941 eines der größten Verbrechen der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg ein, die Blockade der Metropole an der Newa. Fast 900 Tage hielten die Eroberer die Stadt fest im Griff, ohne sie einzunehmen. Mehr als eine Million Menschen kamen durch Hunger und Kälte um, darunter Hunderttausende Kinder. Aus Anlass der 80. Wiederkehr dieses Datums baten wir Schüler des Pawlowsker Gymnasiums in St. Petersburg, uns heutige Gedenkorte vorzustellen. Mit wenigen Sätzen beschrieben sie in Deutsch und Englisch Denkmäler, Tafeln und Gedenkanlagen sowie die dazugehörigen Schicksale und Leistungen des Widerstandes. Es sind würdig und liebevoll gestaltete Orte der Respektbekundung, darunter viele erst jüngst geschaffene oder umgestaltete. Die Schüler bringen zum Ausdruck, wie wichtig ihnen die Erinnerung an die Schrecken und die Not der Blockadezeit ist. Ihre Orte der Erinnerung sind für uns Deutsche Orte der Mahnung. Bitte lesen Sie hierzu auch die Texte auf unserer Seite in der Rubrik: Gedenken In der Seniorenbegegnungsstätte Ahrensfelde hatte sich trotz der mit dem Bahnstreik verbundenen Anfahrtswege am 3.September 2021 eine Zahl von Interessenten eingefunden, als um 17.00 Uhr die Veranstaltung des Arbeitskreises 8.Mai begann. Nach der Begrüßung durch Frau Emmrich und den Vertreter der Botschaft der Russischen Föderation, Herrn Alexander Kirischenko machte uns Frau Dr. Scherstjanoi mit dem in diesem Jahr erschienenen Buch von Erika und Gerhard Schwarz „ Auf dem Weg nach Berlin“- Kriegstagebücher der Roten Armee berichten, Tagesetappe Rehfelde, Werder, Zinndorf, bekannt. Die Autoren haben in mühevoller Kleinarbeit Kriegstagebücher der Roten Armee im Frühjahr 1945 im Landkreis Barnim analysiert und mit Hilfe von Aufzeichnungen und Dokumenten nicht nur ein militärisches Bild gezeichnet. Es gelang ihnen auch den Anwesenden detailliert und sehr emotional ein Bild von den bei den Kämpfen gefallenen Rotarmisten, Wehrmachtsangehörigen und umgekommenen Dorfbewohnern zu vermitteln und Nachdenklichkeit zu erzeugen. Der Beifall und die rege Diskussion des Publikums machten deutlich, dass die Vorträge gut angekommen waren. Brigitte Großmann |
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