Am 16. Juni 2024 trafen sich an der zu Ehren Nikolai E. Bersarins gepflanzten Birke in Berlin-Lichtenberg geschichtsbewusste Bürger und Gäste Berlins und Brandenburgs. Anlass war der 79. Todestag des ersten sowjetischen Stadtkommandanten von Berlin nach der Kapitulation der Wehrmacht am 8. Mai 1945. Bersarins Tod war ein Unfalltod, der seit damals umso mehr beklagt wird, als der sowjetische Generaloberst trotz bitterster persönlicher Erfahrungen im Krieg nach der deutschen Niederlage die Berliner Lebensadern am pulsieren hielt, die Einwohner zum Wiederaufbau ermunterte und die ersten nötigen Versorgungsschritte zugunsten der Stadt und ihrer Bewohner einleitete. Bersarin war der richtige Mann für ein beginnendes Umdenken unter den Deutschen. Er ist Ehrenbürger Berlins. Zwei Schüler der Botschaftsschule der Russischen Föderation in der Bundesrepublik, einer Schule mitten in Berlin, die seit kurzem Nikolai-Erastowitsch-Bersarin-Schule heißt, bekannten sich zur Tradition des friedlichen Miteinander, für die der mutige und hochgeehrte sowjetische General 1945 einen wichtigen Grundstein legte. Sie sagten: „In diesem Jahr feierte die Schule bei der Botschaft der russischen Föderation in der BRD ihren 70. Geburtstag. Es war ein besonderes Jubiläum. Wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass unserer Schule an diesem Feiertag der stolze Name des Helden der Sowjetunion Generaloberst Nikolai Erastowitsch Bersarin verliehen wurde. Die Schule erhielt einen neuen Status. Das verpflichtet uns Schüler dazu, ausführlicher den Lebensweg Bersarins zu studieren. Während wir hier lernen, werden wir immer das Andenken des Helden ehren. Das Schicksal von General Bersarin war mit dem Kriegsdienst verbunden. Er zeigte sich als talentierter Militär. Und es war wirklich eine weitere Heldentat, dass er 54 Tage lang die Menschen in Berlin mit Trinkwasser und Brot versorgte, statt sich an ihnen zu rächen. Das hat mich stark beeindruckt. Als er zum ersten sowjetischen Stadtkommandanten von Berlin ernannt wurde, organisierte er zunächst die Trümmerbeseitigung am Flughafen, damit dort Flugzeuge aus der Sowjetunion mit humanitärer Hilfe landen konnten. Er konnte Epidemien und Hungersnöte verhindern, ließ die Kanalisation und Wasserversorgung wiederherstellen, Schulen und Kindergärten eröffnen, Stadtgebäude wiederaufbauen. Hitler hatte suggeriert, dass die Sowjets die deutsche Nation ausrotten würden, aber bereits vor der Kapitulation der Wehrmacht begann die Rote Armee die Bevölkerung von Berlin mit Lebensmitteln aus Armeereserven zu versorgen. Bersarin organisierte sogar kostenlose Milchausgabe für Kleinkinder. Aus der Biografie von Nikolai Bersarin habe ich erfahren, wie wichtig es war, ein friedliches Leben in der zerstörten Stadt zu organisieren, die Menschen mit Lebensmitteln und Medikamenten zu versorgen. […] Viele Bewohner von Berlin verdanken diesem Mann, im wahrsten Sinne des Wortes, ihr Leben. Aber heutzutage erinnern sich leider nur wenige Menschen an seine Heldentat. Wir, die Schüler der allgemeinbildenden Schule bei der Botschaft der Russischen Föderation in der BRD, benannt nach dem Helden der Sowjetunion Generaloberst Nikolai Erastowitsch Bersarin, sind stolz auf ihn, einen echten Patrioten seines Landes. Es ist uns eine große Ehre und Verantwortung, den Namen von Bersarin zu tragen. Wir sind der Meinung, dass sein Name ein Symbol für Frieden, Freiheit und für den Großmut des multinationalen Sowjetvolkes ist.“ |
Archiv
August 2024
|
BDWO e.V. © 2019