Auch wenn es gegenwärtig aufgrund der Pandemie keine persönlichen Kontakte gibt,
ist der Arbeitskreis 8.Mai im regen Austausch mit Lehrern und Schülern des Pavlovsker Gymnasiums Nr. 209 in St. Petersburg. Als Reaktion auf unsere Glückwünsche zum Tag der Einheit des Volkes in Russland am 4. November 2021 erreichte uns folgende Nachricht: Дорогие друзья! Большое спасибо за ваше внимание и тёплые слова! Зачитал ваше обращение перед педагогическим коллективом. Сил, здоровья, радости и любви! Спасибо за вашу дружбу и сохранение исторической памяти! С глубочайшим уважением и благодарностью, Дмитрий Ефимов. Liebe Freunde, vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und netten Worte. Ich habe Ihren Appell dem Pädagogenkollektiv vorgetragen. Ich wünsche Ihnen Kraft, Gesundheit, Freude und Liebe! Vielen Dank für Ihre Freundschaft und Bewahrung des historischen Gedächtnisses. In tiefstem Respekt und Dankbarkeit Dmitry Jefimow (Direktor des Gymnasiums) Zehn Wochen nach dem heimtückischen Überfall Hitlerdeutschlands auf die Sowjetunion begannen deutsche Truppen, das fast vollständig eingeschlossenen LENINGRAD, heute St. Petersburg, auszuhungern. Damit setzte Anfang September 1941 eines der größten Verbrechen der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg ein, die Blockade der Metropole an der Newa. Fast 900 Tage hielten die Eroberer die Stadt fest im Griff, ohne sie einzunehmen. Mehr als eine Million Menschen kamen durch Hunger und Kälte um, darunter Hunderttausende Kinder. Aus Anlass der 80. Wiederkehr dieses Datums baten wir Schüler des Pawlowsker Gymnasiums in St. Petersburg, uns heutige Gedenkorte vorzustellen. Mit wenigen Sätzen beschrieben sie in Deutsch und Englisch Denkmäler, Tafeln und Gedenkanlagen sowie die dazugehörigen Schicksale und Leistungen des Widerstandes. Es sind würdig und liebevoll gestaltete Orte der Respektbekundung, darunter viele erst jüngst geschaffene oder umgestaltete. Die Schüler bringen zum Ausdruck, wie wichtig ihnen die Erinnerung an die Schrecken und die Not der Blockadezeit ist. Ihre Orte der Erinnerung sind für uns Deutsche Orte der Mahnung. Bitte lesen Sie hierzu auch die Texte auf unserer Seite in der Rubrik: Gedenken In der Seniorenbegegnungsstätte Ahrensfelde hatte sich trotz der mit dem Bahnstreik verbundenen Anfahrtswege am 3.September 2021 eine Zahl von Interessenten eingefunden, als um 17.00 Uhr die Veranstaltung des Arbeitskreises 8.Mai begann. Nach der Begrüßung durch Frau Emmrich und den Vertreter der Botschaft der Russischen Föderation, Herrn Alexander Kirischenko machte uns Frau Dr. Scherstjanoi mit dem in diesem Jahr erschienenen Buch von Erika und Gerhard Schwarz „ Auf dem Weg nach Berlin“- Kriegstagebücher der Roten Armee berichten, Tagesetappe Rehfelde, Werder, Zinndorf, bekannt. Die Autoren haben in mühevoller Kleinarbeit Kriegstagebücher der Roten Armee im Frühjahr 1945 im Landkreis Barnim analysiert und mit Hilfe von Aufzeichnungen und Dokumenten nicht nur ein militärisches Bild gezeichnet. Es gelang ihnen auch den Anwesenden detailliert und sehr emotional ein Bild von den bei den Kämpfen gefallenen Rotarmisten, Wehrmachtsangehörigen und umgekommenen Dorfbewohnern zu vermitteln und Nachdenklichkeit zu erzeugen. Der Beifall und die rege Diskussion des Publikums machten deutlich, dass die Vorträge gut angekommen waren. Brigitte Großmann Generaloberst Anton W. Terentjew ist und bleibt vielen Deutschen als letzter am 9. September 1994 aus Deutschland in seine Heimat zurückfliegender Soldat der Westgruppe der Russischen Armee 1994 bekannt. Damals war er Chef des Stabes der Westgruppe, seit vielen Jahren ist er Präsident der Veteranen der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland und der Westgruppe. Als Mitglied von Delegationen dieses Veteranenverbandes besuchte er mehrfach Deutschland, traf mit vielen zu Freunden gewordenen Bürgerinnen und Bürgern, mit Schülerinnen und Schülern zusammen, besuchte sowjetische Soldatenfriedhöfe, das Deutsch-Russische Museum Berlin-Karlshorst und den ehemaligen Sitz des Oberkommandos der Westgruppe und der 16. Sowjetischen Luftarmee in Wünsdorf. Grußbotschaft des AK 8. Mai an Generaloberst Anton W. Terentjew Der Arbeitskreis 8. Mai BDWO e.V. ehrt Anton W. Terentjew mit der von Brigitte Großmann editierten Publikation Aus Anlass des 80. Jahrestages des Überfalls des faschistischen Deutschlands auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 nahmen Mitglieder des Arbeitskreises an Ehrungen auf sowjetischen Soldatenfriedhöfen in Berlin-Marzahn und Berlin-Tiergarten teil. Ein fast vergessener Gedenkort in Berlin wurde am 22. Juni dieses Jahres auf besondere Art und Weise in Erinnerung gerufen: das Bezirksamt Marzahn‐Hellersdorf und der Verein „Freunde Schloss Biesdorf e.V.“ haben einen Gedenkstein am Rande des für gefallene Soldaten eingerichteten ehemaligen Grabfeldes im Schlosspark Biesdorf gesetzt. ![]() Wir gedachten heute des ersten sowjetischen Kommanden der Stadt Berlin an der Birke, die im Jahre 2005 zum Andenken an Nikolai Bersarin gepflanzt wurde, der hier am 16. Juni 1945 bei einem tragischen Verkehrsunfall sein Leben verlor. Berlin-Friedrichsfelde, Arbeitskreis 8. Mai BDWO e.V. Сегодня мы почтили память первого советского коменданта города Берлина у березы, посаженной в 2005 году в память о Николае Берзарине, который погиб здесь в трагической дорожной аварии 16 июня 1945 года. Берлин-Фридрихсфельде Anlässlich des 80. Jahrestages des Überfalls Hitlerdeutschlands auf die Sowjetunion fand am 2. Juni 2021 eine Lesung unter dem Titel "Die Schrecken des Krieges - Das Jahr 1941 in der Literatur sowjetischer Schriftsteller" statt. Initiator war der „Arbeitskreis 8. Mai BDWO e.V.“ Im Garten des Vereins für aktive Vielfalt versammelten sich mehr als 30 Gäste, unter ihnen Vertreter der Politik, wie die stellvertretende Vorsitzende der Linksfraktion im Deutschen Bundestag Dr. Gesine Lötzsch, der ehemalige Präsident des Deutschen Bundestages Dr. h.c. Wolfgang Thierse, der Bezirksbürgermeister von Berlin-Lichtenberg Michael Grunst, sowie interessierte Berliner und Berlinerinnen verschiedener Generationen, denen das Gedenken an diesem Tag ein Bedürfnis war. Eine kurze Videopräsentation und einleitende Worte von Brigitte Großmann, Sprecherin des Arbeitskreises 8.Mai als Mitorganisatorin der Veranstaltung, stimmten die Anwesenden auf das Thema des Abends ein. Botschaftsrat Alexander Milyutin von der Botschaft der Russischen Föderation bedankte sich für die Einladung und zeigte sich beeindruckt vom Engagement der deutschen Zivilgesellschaft, auch schmerzhafte Erinnerungen nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Das Augenmerk der Veranstaltung lag auf der literarischen Verarbeitung der Erlebnisse sowjetischer Armeeangehöriger und Zivilisten. Die Vortragenden waren neben dem Bundestagspräsidenten a. D. die Historikerin Dr. Elke Scherstjanoi, Schüler der Gemeinschaftsschule "Grüner Campus Malchow" und Walter Gauks. Er betonte in seinem Lesebeitrag besonders die Leistung seiner Landsleute, der Russlanddeutschen, bei der Verteidigung der Heimat. Die Werke von Autoren wie Tschingis Aitmatov, Daniil Granin und Grigori Baklanov fanden interessierte und ergriffene Zuhörer. Mit dem Text und der Frage „Meinst du, die Russen wollen Krieg?“ ließ der Schüler Erwin Engelhardt die Zuhörer in einer nachdenklichen Stimmung zurück. Die Lesung klang aus mit dem bekannten russischen Lied „Kraniche“ und im Anschluss gab es Gelegenheit, das Gehörte und die daraus resultierenden Eindrücke in persönlichen Gesprächen zu vertiefen. Marion Ben El Haj ![]() Wir gedenken auch in diesem Jahr trotz der Coronavirus-Pandemie individuell an sowjetischen Gräberstätten und Ehrenmalen der Opfer des Nationalsozialismus und der für den Sieg über den Faschismus gefallenen Rotarmisten. Anlässlich des 76. Jahrestages des Sieges der Roten Armee im Großen Vaterländischen Krieg überreichte der Botschafter der Russischen Föderation in Deutschland S. J. Netschajew im Rahmen einer Würdigung russischer Veteranen, Blockade-Überlebenden und minderjährigen KZ-Häftlingen am 5. Mai 2021 im Russischen Haus der Wissenschaft und Kultur in Berlin den Sprechern des Arbeitskreises 8. Mai BDWO e.V. eine Urkunde mit der Unterschrift des Präsidenten der Russischen Föderation und die Jubiläumsmedaille „75 Jahre des Sieges im Großen Vaterländischen Krieg 1941-1945“. Damit wurde allen Mitgliedern des Arbeitskreises und des BDWO e.V. eine große Ehre zuteil. An der Landsberger Allee an der Brücke über die Wuhle überschritten Soldaten der 5. Stoßarmee unter dem Befehl von Generaloberst Nikolai E. Bersarin Roten Armee als erste in der Nacht vom 21. zum 22. April 1945 die Berliner Stadtgrenze. Am historischen Haus an der heutigen Landsberger Allee 563 erinnern Berliner Bürgerinnen und Bürger auch heute daran, dass die Bewahrung des Friedens eine nach wie vor aktuelle Aufgabe ist. Mitglieder des Arbeitskreises 8. Mai des BDWO bekräftigten während des Gedenkens nochmals ihren Aufruf „Für Verständigung mit Russland!“ in Vorbereitung des 80. Jahrestages des Überfalls auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941.
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