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Gedenkorte

1945 von Kienitz an der Oder bis nach Krampnitz bei Potsdam-Kampfweg eines Truppenteils der Roten Armee

31/1/2020

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In Kienitz im heutigen Landkreis Märkisch Oderland wurde am 31. Januar 2020 eine Gedenkveranstaltung aus Anlass des 75.Jahrestages der Befreiung des ersten Ortes im Osten Deutschlands im Jahr 1945 vom Nationalsozialismus gedacht. Damit würdigten die Teilnehmer aus Deutschland und Russland den Kampf von Einheiten der Roten Armee im Januar 1945 zur Bildung eines Brückenkopfes am Westufer der Oder bei Kienitz, einen wichtigen Schritt auf dem Weg der Armee nach Berlin.
Frau Brigitte Großmann hat den Kampfweg des 1. Mechanisierten Korps der 2. Garde-Panzerarmee der 1. Belorussischen Front von seiner Bildung im Jahr 1942 bis zur Stationierung nach dem in Krampnitz bei Potsdam recherchiert.
                                                               
Zu denjenigen die im Januar 1945 den Befehl zum Zurückdrängen des Gegners erhielten, und die Verfolgung fortsetzten und am Abend des 29. Januar die Übergänge über die Oder im Abschnitt Ortwig-Küstrin besetzten, gehörte auch das erste mechanisierte Korps (gepanzerter Großverband mit Panzern und Schützendivisionen) das auf Befehl des Oberkommandos der Roten Armee am 10.September 1942 entlang der Eisenbahnstrecke welche die Stadt Gorki mit Moskau verbindet, durch den Generalmajor der Panzertruppen Michael Dimitrijewitsch Solomatin formiert wurde. Die Einheit musste sich in Angriffs- und Kesselschlachten in Weißrussland und in der Ukraine bewähren. Für die Befreiung der Stadt Krasnograd wurde dem Korps der Ehrenname „Die Krasnograder „verliehen. Am 24.Januar 1944 übernimmt der Generalleutnant der Panzertruppen Semjon Moisejewitsch Kriwoschein das Kommando über das Korps. Die Einheit nimmt an der Operation Bagration (die zur Befreiung Weißrusslands führte) teil. Teile der Einheit waren im Juni 1944 an der Befreiung der Stadt Slusk und der Überquerung des Flusses Slutsch in der Nähe des Ortes Pogost beteiligt.
Unter denjenigen, die in einem Massengrab in Pogost begraben sind, befinden sich auch die sterblichen Überreste des Helden der Sowjetunion Nikolai Anissimowitsch Sinowjew. Er hatte gemeinsam mit seiner Panzerbesatzung in einer fast aussichtslosen Situation entschieden, eine strategisch wichtige Brücke über den Fluss Slutsch bis zum Herannahen der Hauptkräfte der Einheit zu sichern. In wechselvollen Kämpfen mit den deutschen Truppen wurde der erst 22-jährige erschossen. Sein Denkmal stand lange Zeit im Vorraum der Helmut-Welz-Oberschule in Berlin (Ost) und war Erinnerung und Mahnung für nachfolgende Generationen.
Nachdem die Einheit im Januar 1945 den Befehl zur Besetzung der Übergänge über die Oder im Abschnitt Ortwig - Küstrin erhielt (die Strecke Küstrin-Kienitz bewältigt man heute mit dem Auto in 25 Minuten) konnte sie durch ihr schnelles Handeln als Erste der sowjetischen Truppen die Oder erreichen und einen Brückenkopf auf ihrem Westufer zu besetzen. Das hatte eine große Bedeutung für die folgenden Angriffsoperationen der 1. Belorussischen Front.
Mitte April führte die 2. Panzerarmee zu der auch das 1. mechanisierte Korps gehörte, Kämpfe in Schwanebeck, Malchow und Weißensee. Am 21.April 1945 führten die Truppen des Korps auf den Straßen Berlins erbitterte Straßenkämpfe. Nach dem Krieg wurde das Korps in eine Division umgewandelt und war seit 1983 in Krampnitz bei Potsdam stationiert (Stab)
Zu den in diesen Kämpfen um das Leben gekommenen gehörte auch S. P. Sosulja. Seine Grabstätte befindet sich auf dem sowjetischen Ehrenfriedhof in Blumberg, Gemeinde Ahrensfelde. Sein Sohn, der ebenfalls als 17-jähriger Komsomolze in den Reihen der Roten Armee kämpfte, konnte am 21. April 1985 zum ersten Mal die Grabstelle seines Vaters besuchen. Die Schüler der Helmut-Welz-Oberschule hatten bei Besuchen in den Kasernen der 35. motorisierten Schützenpanzerdivision, die Nachfolger des 1.mechanisierten Korps ist, in Erfahrung gebracht, dass auch Angehörige des Korps auf der Blumberger Gedenkstätte begraben waren. Mit Hilfe der Division und der sowjetischen Botschaft konnten diese Daten in Minsk den richtigen Empfänger finden.
Es gehört heute zur Erinnerungskultur und ist eine Aufgabe aller Nachgeborenen, der 27 Millionen Opfer von denen 8,7 Millionen Militärangehörige waren, zu gedenken, die an der Seite der Alliierten die größten Opfer zu verzeichnen und die Hauptlast der Kämpfe gegen den Nationalsozialismus getragen haben. Über ihre Kindheit und frühe Jugend, ihre Hoffnungen, Träume und Lebenserwartungen ist uns nichts bekannt. Ihre Namen sind heute in kalten Stein gemeißelt und wenn man genau hinschaut, sieht man dass ein großer Teil der damaligen sowjetischen Jugend des Landes die Heimat verteidigte. Sie hießen Wladimir, Boris, Sergej, Iwan, Andrej Dimitri, …
Brigitte Großmann
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