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8. Mai - Tag der Befreiung

8. Mai 1945 - Tag der Befreiung

14/12/2019

1 Kommentar

 

Herma Ebinger, 2019
 

Herma Ebinger, Jahrgang 1950, arbeitete als Journalistin und als Kopiererin in einer Blindenbücherei, war künstlerische Leiterin im Klubhaus der Zementwerker in Karsdorf an der Unstrut und lebt heute in der Europäischen Kooperative Longo Mai.
 
Ich habe ihn nicht selbst erlebt, auch nicht das faschistische System, von dem die Alliierten Europa befreit hatten. Ich habe Überlebende des Widerstandes gegen den Faschismus kennengelernt, Überlebende der KZ, der Gestapokerker. Sie haben mir erzählt von dem Vernichtungswahn der Nazis, der fast die gesamte jüdische Bevölkerung Europas traf, der gegen Sinti und Roma gerichtet war. Schon als Jugendliche fuhr ich mit der Familie in die Klassikerstadt Weimar und dort auf den Ettersberg, zur Gedenkstätte des KZ Buchenwald. Hier war - neben tausenden anderen - der Bruder meines Vaters Häftling und wurde umgebracht.
Viel später musste ich erfahren, dass eine Mehrheit der deutschen Bevölkerung diesen Tag als Niederlage, als Untergang empfand. Sie hatte sich mit dem Nationalsozialismus identifiziert und stand nun vor den Trümmern ihrer Gefolgschaft. 75 Jahre lang war Zeit, sich den Tatsachen zu stellen: Der Untergang lag im Jahr 1933, als die Faschisten mit Hilfe Großindustrieller, Banker, Großagrarier und Millionen deutscher Wählerinnen und Wähler an die Macht kamen. Nur sechs Jahre später stürzte dieses System die Welt in einen Krieg, der über 60 Millionen Menschen das Leben kostete.
Die Ursachen spielen immer weniger eine Rolle in der Öffentlichkeit, gedacht wird aller „Opfer von Krieg und Gewalt“. Die Täter scheinen vom Himmel zu fallen oder besser: aus der Hölle zu kommen und wieder dahin zu verschwinden. Wie diejenigen, die nun Wahlsiege einfahren und Mitläufer*innen haben, die vernetzt sind mit der NPD, den Kameradschaften, den Burschenschaften... Den „neuen Rechten“ kamen der Historikerstreit in der Bundesrepublik ab Mitte der 1980 Jahre, später die Fernsehsendungen und Berichte von Guido Knopp, Jörg Friedrich und anderen über den Bombenkrieg gegen Nazi-Deutschland, über die Vertreibungen aus Osteuropa, die Kriegsgefangenschaft deutscher Soldaten in der Sowjetunion und der Film „Der Untergang“ im Jahre 2004 sehr entgegen. Systematisch wurde darin die nazistische Vorgeschichte ausgeblendet. Seither steigt die Anzahl der Gedenkfeiern und -märsche für die deutschen Opfer. Und immer öfter hört man, dass der 8. Mai 1945 ein Tag der Kapitulation, des Untergangs, der Schande sei...
Für mich ist und bleibt dieser Tag, der 8. Mai, ein wichtiger Tag der Befreiung vom Faschismus und der Forderung: Nie wieder Krieg - hier und überall. Dieser Tag verbindet mich mit den Antifaschist*innen weltweit.
 
1 Kommentar
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10/5/2024 10:26:15

Nicee post thanks for sharing

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